Sommerlager 2004 – Wö 1 und Juffi 1 in Neuhausen auf den Fildern
Erschienen am 31. August 2004 in Jungpfadfinderstufe
Come on over, have some fun, dancing in the morningsun! – Sonne hatten wir zwar nicht so viel, aber Spaß dafür jede Menge!
Wir, das sind die Wölflinge 1 und die Juffis 1 samt ihren Leitern, einem wunderbaren Kochteam und dem kleinen Lagerliebling Niklas mit seiner Mama. Zwei Wochen verbrachten wir im Schwabenland, auf einem ganz tollen Lagerplatz in Neuhausen auf den Fildern bei Stuttgart.
Nach einer gut verlaufenden Anfahrt wurden wir vom Kochteam und ein paar Leitern, die schon eine Nacht dort verbracht hatten, empfangen. Bei herrlichem Wetter konnten wir das Lager in den ersten beiden Tagen wunderbar aufbauen. Die Männer brachten einen schönen Bannermast zum stehen, dem im Laufe des Lagers noch ein Podest angefügt wurde. Als am vierten Tag die Sonne noch wärmer, ja schon richtig heiß schien, sprangen wir nach ein bisschen Beachvolleyball ins kühle Nass des Denkendorfers Schwimmbad. So ein Tag im Freibad hat den großen Vorteil, dass abends die Lagerrunde noch gemütlicher als sonst ist, da alle gerne zusammenrutschen: schließlich ist man endlich wieder sauber!
Donnerstags machten sich die Juffis in das wunderschöne Städtchen Esslingen auf. Auch bei nicht ganz so gutem Wetter hat sich der Besuch gelohnt. Die Wölflinge verwandelten sich zur gleichen Zeit in Schmuggler und Zöllner und erkundigten die schöne Umgebung unseres Lagerplatzes.
Das sonnige Wetter am nächsten Tag passte hervorragend in unsere Pläne, denn unser Lager verwandelte sich kurzfristig in ein Olympiastadion. Wenn man die Olympischen Spiele nicht mitverfolgen kann, dann macht man eben selbst welche. Unsere Tierolympiade hätte mit ihren phantasiereichen Disziplinen sicherlich für mehr Aufsehen im Fernsehen gesorgt als jegliches Event in Athen. Da kugelten Rollmöpse über den Boden, rasende Pferdegespanne eilten durch das Stadion, Seehunde robbten über den Boden und Schnecken und Schildkröten mussten zusammen den Weg überbrücken. Dass unser Platz außerhalb des Dorfes lag war bei der Disziplin „schrei-so-laut-du-kannst“ von großem Vorteil. Beim Kleiderwettlauf haben wir dann mitbekommen, dass anscheinend ein paar Kinder noch nicht so ganz wissen an welches Körperteil welches Kleidungsstück gehört. Bei der Siegerehrung hat sich der Spruch „die kleinsten werden die Größten sein“ alle Ehre gemacht: ein Wölflingsteam hat gewonnen.
Bewiesen, dass wir sportlich fit sind, haben wir in dieser Nacht, wie in weiteren drei Nächten unser Banner mit Erfolg wunderbar verteidigt. Als erstes versuchten die Rover unter Martins und Daniels Leitung uns Das Banner zu klauen, woran sie aber schon sehr früh scheiterten. In der folgenden Nacht wollten sich ein paar Leiter der Filderstädter Pfandfinder sich unser Banner verschaffen, doch auch diese wurden gefangen und ein wenig mit Zahnpasta bestraft, bevor die Leiter beider Stämme gemütlich am Feuer Frieden schlossen.
Erschlagen von soviel nächtlichen Aktionen ging es sonntags – das Wetter machte dem Tag alle Ehre – mit einem verzauberten Stationenspiel weiter. Um am Ende mit lautem Lachen den bösen Zauberer besiegen zu können, mussten die mutigen Retter verschiedene Aufgaben erledigen. Ein gefährlicher Weg musste samt tiefer Schlucht durchquert werden, einem alten Mann mussten sie beim Wassertransport helfen, eine schusselige Hexe hatte wichtige Dinge verlegt, die gefunden werden mussten, im dunklen Wald musste man sich nur auf den Tastsinn verlassen können, ein weiteres Kartenstück musste hart erkämpft werden und beim großen Ritter kamen sie ihrem Ziel durch den Stein der Kraft ein Stück näher. Da aller guten Dinge drei sind, folgte in dieser Nacht noch ein Überfall. Ein Vater mit Tochter und Nichte wollten uns des Banners berauben, doch mittlerweile war unsere Nachtwache schon zu geübt, als das einer unbemerkt ans Banner herangekommen wäre.
Der Montag war für alle der Große Tag und auch das Wetter schien sich dem bewusst zu sein: strahlender Sonnenschein und wonnige Wärme. Die Wölflinge begaben sich auf einen Hike nach Bebenhausen. Als besonderes Highlight auf der durchaus beachtlichen Strecke galt das Versprechen. Einige waren frisch versprochene Wölflinge als sie am nächsten Tag müde und stolz auf dem Lagerplatz ankamen. Allerdings lag dazwischen noch eine Gewitterreiche Nacht, die jedoch der guten Stimmung nichts anhaben konnte: morgens saßen die Kids fröhlich und geduldig auf den Schlafsäcken und haben gesungen. Die Juffis verbrachten den wunderschönen Montag in Stuttgart. Sie erklommen den Killesbergturm im ehemaligen Bundesgartenshowpark und bestaunten dann zahlreiche Porsche im Porschemuseum und auf den Straßen Stuttgarts. Zum Schluss kehrten sie noch in die Stuttgarter Innenstadt ein, wo die Kids „Freilauf“. Da das Küchenteam an diesem Tag „Urlaub“ hatte, machten sich recht spät abends die Juffis daran leckere Pfannkuchen zu backen, die wir am Lagerfeuer hungrig verspeisten.
Dienstags abends hieß es nochmals: Kinder, wir fahren uns waschen! Es folgte eine halbe Stunde ausgiebiges Leiterärgern: Von wegen, wir Leiter entspannen im Whirlpool! Dreißig Minuten Schwimmbad mit Wölflingen und man fühlt sich wie einmal durch den Fleischwolf gedreht und mit Wasser wieder aufgefüllt.
Wie schön, dass am nächsten Tag das Sönnchen schien und wir die Kinder auf eine Burg hochjagen konnten. Zugegeben, auch für uns etwas anstrengend, aber sehr lohnend. Der Ausblick war toll und ein Picknick auf einer Burg ist immer empfehlenswert.
Und schon war es soweit: die letzte große Aktion stand an: der Schwabenpark. Nach einer langen Fahrt tauchten wir in einen kleinen Vergnügungspark ein, in dem auch das Koch- und Leiterteam noch mal zu Kindern wurden. In dieser Nacht mussten wir dann noch einmal aus den Betten, nach drei Stunden haben auch die Rover aus Filderstadt aufgegeben; irgendwie hatten die es aber auch nicht so ganz verstanden, wie ein ordentlicher Überfall ablaufen sollte.
Aber das Wichtigste dabei ist doch, dass wir unser Banner wieder mit nach Hause nehmen und am letzten Abend über dem Holz unseres Bannermastes einen sehr leckeren Braten grillen konnten. So muss das sein! An den beiden Abbautagen hatten wir auch das Glück auf unserer Seite: die Zelte durften wir trocken einpacken und noch ein paar Sonnenstrahlen genießen. Am letzten Abend haben alle noch mal alles gegeben: die Köche haben ein richtig gutes Abschlussessen gezaubert (hier ein herzliches Dankeschön an das ganze Team: ihr ward super, euch nehmen wir wieder mit!), das Singspiel „When the cow kicks Nelly“ wurde zum besten gegeben, bei „I´m singing in the rain“ machten alle eifrig mit und aus den anfangs zarten Stimmchen ist ein freudig singender „Chor“ geworden.
Wenn man nun aber annimmt, dass die Kinder hundemüde auf der Rückfahrt eingeschlafen wären, dann liegt man da leider falsch. Nach einem Picknick im ICE – das ist auch eine Erfahrung wert – ging ein fröhliches Geschnatter durch den Zug und am besten dachte man nicht darüber nach, warum die Pänz nicht müde sind, sondern freute sich darüber, dass man sie alle glücklich und zufrieden nach zwei Wochen Sommerlager den Eltern wiedergeben darf.
Mein persönliches Fazit ist, dass ein Sommer ohne Sommerlager kein guter Sommer sein kann, da ein Lager ein Gefühl vermittelt, das man einfach nicht beschreiben kann, sondern erleben muss! Ich freu mich schon auf das nächste und wünsche allen bis dahin:
Gut Pfad!
Michaela Rüb